Das Gebiet der Stadt Hörstel ist reich an Mühlen gewesen. Auch heute noch gibt es einige Zeitzeugen, die es sich lohnt anzusehen. Aus diesem Grunde entstand in Zusammenarbeit der vier Heimatvereine Bevergern, Dreierwalde, Hörstel und Riesenbeck sowie der Stadtverwaltung Hörstel ein Rad- bzw. Wanderweg, der zu diesen technischen Denkmälern führt. Eine sinnvolle Einbindung in überregionale Mühlenpfade wird angestrebt.
Mühle in Bevergern
Auf Bevergerner Gebiet gibt es noch eine Windmühle, die Levedags Mühle (4). Diese ehemalige Turmwindmühle erhielt im Jahr 2004 eine neue Haube, allerdings keine Flügel.
Mühle in Dreierwalde
An der Dreierwalder Aa gelegen ist Reinings Mühle (2) mit einer Turbine, die einen Stromgenerator antreibt. Die im Jahr 2004 grundlegend restaurierte Mühle beherbergt nun den Heimatverein Dreierwalde.
Mühlen in Hörstel
Besonders gut erhalten ist die Doppel-Wassermühle (1) an der Hörsteler Aa. Während die mit einem unterschlächtigen Wasserrad versehene Mühle die ein Sägewerk betrieben kann, verfügt die Ölmühle nicht mehr über einen Antrieb.
Die Mühle ist seit 1993 das Domizil des Hörsteler Heimatvereins.
Im Zuge der Restaurierung von Kloster Gravenhorst erfolgte auch die Aufarbeitung der Klostermühle (8).
Mühlen in Riesenbeck
Als einzige Windmühle in Riesenbeck ist noch die Kleimühle (5) erhalten, die an der Bevergerner Straße an der Ortsgrenze zu Bevergern liegt. Sie verfügt nicht mehr über ihre Flügel und Mahlwerke. Seit einigen Jahren dient die Turmwindmühle Privatleuten als Wohnhaus.
In einer Urkunde des Klosters Gravenhorst von 1364 tritt ‚Albert de Wyndemolner' (Windmüller), Bürger zu Bevergern, als Zeuge auf. 1579 wird die fürstliche Bockwindmühle als 'die Newe Windt Müll' bezeichnet. Im Jahre 1666 wird die landesherrliche Kornwindmühle durch Blitzschlag vernichtet. Als steinerne Turmwindmühle wird sie 1734 wieder errichtet. Freiherr von Heereman ersteigert 1820 die ‚Domanialmühle auf dem Kley zu Bevergern' für 1.500 Thaler. 1868 wird eine neue Turmholländer-Windmühle in Betrieb genommen. Die Mühle ist auf dem Gemälde 'Der Handstreich auf Bevergern' von 1652 abgebildet.
Auf dem Windmühlenhügel unweit des Landmaschinen-Museums stand zwischen den heutigen Straßen Im Vogelsang und Lerchengrund eine sandsteinerne Turmwindmühle (6), die der Familie Holthaus gehörte. Durch den Kanalbau wurde der Betrieb von seinem Einzugsgebiet getrennt. Eine Klage des Eigentümers gegen das Land Preußen war erfolglos.
Der letzte Besitzer war die Familie Neuhaus, die zuvor den Hof Brachtesende bewirtschaftet hatte. Sie baute aber im Dorf eine Dampfmühle, die Windmühle blieb ungenutzt und brannte um 1900 ab. Da die Mühle die gleiche Hausnummer wie der heutige Hof Lammers, ehemals Kleimeyer bzw. Kleihues trug, liegt die Vermutung nahe, dass sie zu diesem Hof gehörte.
Übrigens ist die durch einen Windmühlenflügel leicht verdeckte Wetterfahne mit einem Engel noch heute vorhanden, allerdings auf der denkmalgeschützten Dampfmühle in Rodde.
Daneben verfügt das Landmaschinen-Museum über eine Rossmühle, auch Göpel (7) genannt, die voll funktionsfähig aufgearbeitet ist und diverse Verarbeitungsmaschinen im Museum mit Hilfe von Pferdekraft antreiben kann. Mit dem Göpel, von dem es in Deutschland um 1900 noch ca. eine Million Stück gab, war man unabhängig von Wind und Wasser und konnte nach Bedarf arbeiten.